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Facharztweiterbildung Osteopathische Medizin

Kommentar der DÄGO

Akzeptanz und Anforderung
Zunehmend genießt die Osteopathische Medizin unter ärztlichen Kollegen, vor allem aber in der breiten Öffentlichkeit, bei medizinischen Laien mit unterschiedlichsten sozialen und ökonomischen Hintergrundbedingungen eine hohe Akzeptanz und wird als eigenständiges Gebiet der komplementären Medizin wahrgenommen. Es gilt den innovativen Ansatz der Osteopathischen Medizin in das deutsche Gesundheitssystem mit einer wissenschaftlich fundierten, weitgehend berufsbegleitenden Weiterbildung von mindestens 60 Monaten zu integrieren. Ihre Dauer und die Höhe der Richtzahlen orientieren sich an den umfangreichen didaktischen Anforderungen, am zeitintensiven Erwerb der komplexen praktischen Fähigkeiten der osteopathischen Palpation und an der Versorgungsrealität. Die führenden Fachgesellschaften mit den derzeit höchsten osteopathischen Qualifikationsstandards haben ein Curriculum der osteopathischen Aus- und Weiterbildung entwickelt. Zudem ist die DÄGO Coautor des internationalen Entwurfs der „Benchmarks for Training in Osteopathy“ (WHO) und des CEN-Projekts (Europäische Standards für Osteopathie) in Brüssel. Die Benchmarks geben einen internationalen Konsens zur Osteopathie wieder. Unter den unterschiedlichsten nationalen Bedingungen hat sich die Osteopathische Medizin in einigen Ländern bereits etabliert. Die WHO betrachtet die Osteopathische Medizin als komplementäre Medizin, die von osteopathischen Ärzten und Osteopathen ausgeübt wird.

Die Osteopathische Medizin erfordert eine berufsbegleitende Weiterbildung unter Anleitung eines Weiterbildungsbefugten sowie durch Ableistung von Kursen. Sie ist keine Zusatzweiterbildung zu einer Facharztkompetenz (Abschnitt C) sondern so umfassend, dass sie ein eigenständiges Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung (Abschnitt B) darstellt. Ihre Dauer und die Höhe der Richtzahlen orientieren sich an den umfangreichen didaktischen Anforderungen, am zeitintensiven Erwerb der komplexen Fertigkeiten der osteopathischen Palpation und an der Versorgungsrealität.

Differenzierung
Die Osteopathische Medizin und die Chirotherapie/Manuelle Medizin haben einige Gemeinsamkeiten, konzeptionell unterscheiden sie sich jedoch deutlich. Während die Manuelle Medizin hauptsächlich auf das muskuloskelettale System mit seinen Störungen fokussiert ist, integriert die Osteopathische Medizin das umfassende Spektrum der Funktions- und Regelkreise des gesamten Menschen. Das osteopathische Konzept beruht nicht auf einer Aneinanderreihung von Techniken oder „osteopathischen Verfahren“, sondern auf der Anwendung dieser Techniken anhand osteopathischer Grundprinzipien. Die Einteilung in die Bereiche der parietalen, viszeralen und kraniosakralen Techniken dient lediglich didaktischen und systematischen Zwecken.

Durch die osteopathischen Grundprinzipien werden die verschiedenen Techniken wieder zu einer Diagnoseund Therapieeinheit.

Zwischen folgenden Institutionen ist dieser Vorschlag zu Weiterbildung FA-Osteopathische Medizin abgestimmt:
  • Hufelandgesellschaft e. V.
  • Deutsche Ärztegesellschaft für Osteopathie e. V. DÄGO
  • Deutsche Gesellschaft für Osteopathische Medizin e. V. DGOM
  • Deutsche Verband für Osteopathische Medizin e. V. DVOM


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